Gottes Wege sind zu wunderbar!


An einem Freitag morgen im Februar fuhr ich nach Berlin, um einen Freund zu besuchen und mit ihm das Wochenende zu verbringen. Da er noch bis in den späten Nachmittag arbeiten würde, entschloss ich mich im Zug, ein Gebetshaus aufzusuchen, um Gott zu begegnen.

Als ich dort ankam, empfing mich ein netter Mann mittleren Alters mit leicht englischem Akzent. Nach kurzem Kennenlernen war seine „Schicht“ im 24h Gebetshaus zu Ende und er übergab den Staffelstab an Gudrun in meiner Anwesenheit. Sonst war niemand da.

Noch wusste ich nicht, wie sich der Tag weiterentwickeln würde. Nach einem kurzen Austausch bemerkte ich jedoch bereits, wie stark die Liebe Gottes in Gudrun war. Sie ist 79 Jahre alt und zog wegen ihres Sohnes nach Berlin. Ich fragte Sie, ob es in Ordnung wäre, wenn ich während ihrer Gebetszeit im hinteren Teil des Raumes im Stillen etwas lesen würde. Sie bejahte leicht zögerlich.

Nach 35 Minuten Gebet stand Sie auf einmal vor mir und sagte:

„Ich habe den Eindruck, dass du hierher von Gott geführt wurdest und ich dich segnen und für dich beten soll.“

Völlig erstaunt saß ich da und nahm ihr Angebot voller Freude an.
Ich durfte auf ihren Stuhl vorne vor dem Kreuz sitzen und Sie stellte sich hinter mich, legte ihre Hände auf meine Schultern und betete voller Liebe und Nähe für mich.
Es war ein sehr besonderer Moment und ich spürte Gottes Liebe. Noch jetzt bekomme ich Gänsehaut, wenn ich darüber schreibe.

Im Anschluss an ihre „Gebetsschicht“ gingen wir gemeinsam einen Kaffee trinken.
Schließlich verbrachten wir den ganzen Tag zusammen und ich kam sogar noch später als geplant zu meinem Freund, da Gudrun mich noch zu sich nach Hause einlud, um gemeinsam zu essen.

Dann ganz am Ende unseres Treffens dieses Bekenntnis von ihr, dass mein Herz tief berührte und mir die Augen öffnete:

„Weißt du Yannik, seitdem ich Witwe bin […]“

Wie Schuppen fiel es mir von den Augen.
Natürlich sollte ich Sie heute treffen!
Natürlich verbrachten wir den ganzen Tag zusammen. Nicht zu zweit, sondern zu dritt: Des Vaters Gegenwart war die ganze Zeit mit uns, denn:

„Ein reiner und unbefleckter Gottesdienst vor Gott dem Vater ist dieser: Waisen und Witwen in ihrer Drangsal zu besuchen und sich selbst von der Welt unbefleckt zu erhalten.“

Jakobus 1:27

Seitdem sind Gudrun und ich eng befreundet und im regelmäßigen Austausch.
Dem Vater sei die Ehre.

Comments

  • Nicholas Imasua 8 months ago

    Wir brauchen unbedingt einen "Gefällt mir"-Button